16. Dezember 2015

Wie entsteht ein Comic - Präsentation der Projektwoche

Mit der WeTeK gGmbH haben wir an einer Reinickendorfer Schule inmitten von Projekttagen zu Medienberufen einen Comicworkshop durchgeführt. Entstanden ist das kleine Heftchen "Kaputte Welt". Die Präsentation hat - weil die Jugendlichen nicht soviel reden wollten - die Schritte bei der Entstehung eines Comic gut gezeigt: 
(Der folgende Text ist die ganze Präsentation gewesen.)


Ich zeichne gerne. Hier habe ich gelernt wie man Comics macht...
Zuerst haben wir uns Figuren ausgedacht und sie beschrieben: 
Name, Alter, Beruf, ihre Charakter-Eigenschaften...



Wir haben uns die Geschichte ausgedacht und ein Storyboard gemacht, nur mit Strichmännchen. Wir wissen so: wo stehen die Figuren, was machen sie, wieviele Bilder brauchen wir, wie sehen die Bilder aus...


Dann haben wir den Comic auf große Blätter vorgezeichnet, mit Bleistift.


Mit Schwarz, also Marker oder Fineliner haben wir dann die Bilder sauber nachgezogen. 




Es war nicht schwierig! Probiert es mal aus!



20. Mai 2015

Vorteile von Comicworkshops (und ein paar Nachteile)

Anläßlich einer Fachtagung im Archiv der Jugendkulturen habe ich mir einige Gedanken gemacht, warum Comicworkshops für Gruppen von Kindern und Jugendlichen gut in der Bildungsarbeit funktionieren können:

  • + Comics sind bei fast allen Kindern und Jugendlichen ein gut bekanntes Medium. Die meisten haben eine ziemlich genaue Vorstellung davon was Comics sind und wie Comics funktionieren.
  • + Es sind vielerlei Formen möglich, es können Stories verfasst, Schemata und Übersichtsdiagramme angefertigt, Essays und Nachdenkereien gezeichnet werden.
  • + Komplexe Sachverhalte wie Mobbing, Zukunftsängste, Diskriminierung... gehen durch die Darstellung in einem Comic gut zu behandeln. 
  • + Was schwer oder gar nicht zu zeichnen geht kann aufgeschrieben werden und umgekehrt.
  • + Die Arbeit ist zu zweit oder in Gruppen ebenso möglich wie einzeln.

Es gibt auch einige Schwierigleiten zu bedenken:

  • - Ein Comic benötigt für die Herstellung mehrere Arbeitsschritte. Das heißt, nach dem Verstehen der Aufgabe muß eine Story verfasst werden, vorgezeichnet, gelettert und und ins Reine gezeichnet werden. Das ist nicht in 1-2 Stunden zu schaffen. Im Rahmen von beispielsweise einer Woche können hingegen komplexe Aufgabenstellungen in mit gebührender Sorgfalt behandelt werden.
  • - Für die Herstellung eines Comic sind mehrere "Handwerke" nötig: Analysieren, Schreiben, Zeichnen... Die Wenigsten können das alles gut.
  • - Die meisten Gruppen sind sehr heterogen, mit den unterschiedlichsten Vorraussetzungen und Wissensständen. Wer nicht gut zeichnen kann fühlt sich u.U. im Nachteil.
In den letzten Jahren habe ich sehr verschiedene Gruppen und Themen gehabt: 
Geld und seine Bedeutung, Kinder, Mechanismen der Diskriminierung, Bedeutung von KZ-Gedenkstätten, Antisemitismus, Weihnachten in multinationalen Schulklassen, Zukunftshoffnungen und -Ängste, Mauerfall und Wende...